Mein Saisonstart 2021, Zielerreichung, Absagen durch Covid-19 und mentale Wichtigkeit

In diesem Blog möchte ich euch Einblicke in den Start meines OCR-Jahres 2021 geben.

Was konnte ich mir aus 2020 mitnehmen? Ich bin jemand der gerne alles bis ins letzte Detail plant und bestmöglich vorbereitet sein will. 2020 hatte ich schon einen gut gefüllten Rennkalender mit ca. 20 geplanten Hindernisläufen, wovon ich am Ende aufgrund von Absagen und Verschiebungen durch Covid-19 an neun Bewerben teilnehmen konnte. Die Saison 2020 war meine erste wirkliche als Age-Group Läufer. Von den neun Bewerben 2020 waren acht Spartan Races bei denen ich 1x6ter, 1x5ter, 3x4ter und 3x3ter in meiner Altersgruppe wurde.

Mein großes Ziel für 2021 war es meine erste Goldmedaille abzuholen. Nach den teilweise undankbaren Platzierungen 2020 war ich hochmotiviert. Sehr erfreulich war für mich bereits am Anfang des Jahres die Aufnahme ins Asics Frontrunner Team. Arbeitstechnisch startete ich mit 01.01.2021 in neue Dienstverhältnisse. Ich arbeite weiterhin 20Std/Woche als Physiotherapeut auf der Neurologie am LKH, dazu 20 Std/Woche bei Tyromotion als klinischer Forscher und zusätzlich als freiberuflicher Physiotherapeut.

Mein Training besteht meist aus 4-5 Krafttrainings im Fitnessstudio/Covid-19 bedingtem Homegym/oder irgendwo Outdoor und aus 4-5 Ausdauereinheiten, vorwiegend Läufen, pro Woche. Meistens trainiere ich vor der Arbeit zwischen 6:00 und 08:00 Uhr. Längere Läufe die sich unter der Woche nicht ausgehen plane ich am Wochenende ein. Für meine Trainings Trail Läufe habe ich meistens den Asics® Trabuco MAX, auf Asphalt den Asics® Glideride 2 und den Asics® Gel DS Trainer und im Fitnessstudio beim Krafttraining bzw. am Laufband auch den Asics® Gel DS Trainer, verwendet.

Grundsätzlich hätte ich nach dem abgesagten Winter-Race in Zell am See im Jänner 2021 ab März 2021 jeweils ca. 1 Rennwochenende pro Monat geplant. Leider endetet das Jahr 2020 und startete das Jahr 2021 mit einer neuerlichen Covid-19 Welle, weshalb von Dezember bis Mitte Juni kaum Rennen stattgefunden haben. Gerade diese Zeit war auch für mich nicht einfach. Ich war ab März an einem körperlichen Peak angekommen und bereit an Bewerben teilzunehmen. Nach der Reihe kamen Absagen und Verschiebungen. Ich denke und habe es auch selbst mitbekommen, dass genau diese Zeit für viele bereits das Ende von 2021 war. Das ständige Niveau halten und dahintrainieren ohne klarem Ziel. Das Unbewusste lies einige die Saison bereits vorzeitig beenden und 2021 erst gar keine Rennen starten. Zusätzlich wurden Sportstätten phasenweise gesperrt, Fitnessstudios blieben geschlossen usw.

Ich denke hier habe ich zum ersten Mal richtig gelernt, wie wichtig mentale Stärke über einen langen Zeitraum sein kann. Dies bedeutete für mich in dieser Zeit nicht aufzugeben, dranzubleiben und aktiv die Zeit zu nützen, um für das erste Rennen noch besser zu sein. Natürlich war das nicht immer leicht und meine Motivation unterlag, aufgrund der ständigen Absagen, starken Schwankungen. Ich kann mich jedoch nicht erinnern jemals eine geplante Trainingseinheit ausgelassen zu haben – wenn schon wurde diese maximal ein bisschen an meinen aktuellen Gemütszustand angepasst!

12.-13.06.2021 mein Saisonstart beim Spartan Race in Kiev, Ukraine.
Sandbag Carry

Freitag 11.06., meine ersten 3 Rennen 2021 standen an! Endlich! Ich war bereit! Voll motiviert! Zu Hause noch ein letzter Bagcheck und auf zum Flughafen nach Wien. Ich habe eine selbst geschriebene Gear List mit Packordnung für meine Bewerbe damit ich nichts vergessen kann. Als ich in Kiev gegen Mittag landete musste ich leider feststellen, dass mein Koffer nicht angekommen war und ich somit nur mein Handgepäck hatte. Nach mehreren Stunden Suchen und Bürokratie (Keiner wusste wo der Koffer ist oder zuletzt gescannt wurde), fuhr ich zu meinem Apartment in die Innenstadt. Zum Glück hatte ich wie immer ein komplettes Rennoutfit sowie meine Wettkampfschuhe im Handgepäck. Somit wusste ich, ich kann zumindest am Samstag mit meinem Equipment an den Start gehen. Den restlichen Freitagabend verbrachte ich damit in Kiev herumzulaufen und Toilettartikel, Reservegewand, Nahrungsmittel usw. einzukaufen. Tagesdistanz zu Fuß 16km. Am Samstag in der Früh machte ich mich dann auf dem Weg zum Rennen. Ca. 45min vor dem Start bekam ich eine E-Mail dass mein Koffer in Wien gefunden wurde und nach dem Check-In nicht aufs Flugzeug verladen wurde, weil ein Strichcode von der Flughafenmitarbeiterin falsch angebracht wurde. Zu diesem Zeitpunkt war ich einfach froh, dass der Koffer zumindest irgendwo vorhanden ist und machte mich bereit für den Start.

1 x komplettes Rennoutfit

Das erste Rennen war der Beast mit ca. 22km, 655 Höhenmetern und ca. 30 Hindernissen. Ich kam mit mehreren „beinahe Krämpfen“ ins Ziel und hatte dabei ein unglaubliches Gefühl. Ich wusste dies könnte eine Top-Platzierung gewesen sein. Als ich dann auf die Zeiten schaute und merkte, dass ich mit mehrminütigem Abstand meine Age Group gewonnen hatte, war ich überglücklich. Ich wusste das halbe Jahr hatte sich vollkommen ausgezahlt! Mein erstes Gold im ersten Rennen!

Ich konnte auch am nächsten Tag beim Super mit ca. 11km, 320 Höhenmetern und ca. 25 Hindernissen in meiner Age Group gewinnen, was unglaublich für mich war. Den Sprint mit ca. 6km, 175 Höhenmetern und ca. 20 Hindernissen finishte ich als 3ter. Ich merkte, dass meine Kräfte annähernd am Ende waren und gegen die beiden Läufer vor mir, welche nur beim Sprint an den Start gingen, nicht mehr reichten. Dies waren meine ersten 3 Rennen 2021 und ich konnte mit 2x Gold und 1x Bronze nach Hause fliegen. 

Mein Koffer kam dann am Montag in Kiev an, konnte mir aber nicht vor Dienstagabend geliefert werden und am Mittwoch ging mein Rückflug. Somit holte ich den Koffer am Mittwoch am Flughafen in Kiev ab, um ihn direkt wieder zurück nach Wien einzuchecken.

Ich flog nach Hause mit sehr guten Gefühlen. Stolz, Zufriedenheit, Genugtuung und dem Ehrgeiz genau hier anzuschließen. Für mich ein weiteres sehr wichtiges Ereignis in Kiev waren die neu gewonnenen Freundschaften mit den ungarischen Athlet*innen, welche mich danach auch über die ganze restliche Saison hin begleiteten.

Mit sportlichen Grüßen, Andi 🙂

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