Nach dem erfolgreichen Saisonstart in Kiev standen mir drei sehr intensive Monate bevor.
Für die meisten der Bewerbe nehme ich mir keine Urlaubstage. Das heißt Freitag Anreise, Samstag und Sonntag Bewerbe, Sonntag nach Hause und Montag wieder arbeiten. Natürlich wäre es körperlich am besten bereits 1-2 Tage früher anzureisen, was aber bei einem Vollzeitjob – unter anderem im akuten Patient*innenbereich – nicht möglich ist. Somit wird man das gewohnt, und es wird fast schon normal. Ich werde immer wieder gefragt ob und wie viel ich eigentlich arbeite. Wie bereits in meinem vorigen Blog erklärt, arbeite ich 20Std/Woche als Physiotherapeut auf der Neurologie am LKH, dazu 20 Std/Woche bei Tyromotion als klinischer Forscher und zusätzlich freiberuflich als Physiotherapeut. Und für mich gibt es auch nur 5 Wochen Urlaub im Jahr + Zeitausgleich.
Ich der folgenden Tabelle habe ich alle Rennen mit Anreise angeführt. Die klassischen Spartan Race Rennkategorien:
- Sprint ca. 5-7km ca. 20 Hindernisse + Höhenmeter je nach Location
- Super ca. 10-13km ca. 25 Hindernisse + Höhenmeter je nach Location
- Beast ca. 20-22km ca. 30 Hindernisse + Höhenmeter je nach Location
Die Rennen waren durchgehend sehr erfolgreich für mich. Ich konnte mir viel Positives daraus mitnehmen. Freude, Stolz, zahlreiche Motivationsschübe….. vor allem die Bestätigung nie aufzugeben und der Glaube an mich selbst! Ich hätte Anfang 2021 nicht gedacht, dass ich dieses Jahr mit so einer Konstanz so viele gute Ergebnisse erzielen kann. Meine harte Arbeit und mein konsequentes Training haben sich somit bestätigt.
2021 habe ich 16 Age-Group-Läufe absolviert und wurde dabei 10 x 1ter, 4 x 2ter, 1 x 3ter und 1 x 4ter.
Natürlich gab es immer wieder Momente mit teilweise dummen Eigenfehlern bei Hindernissen, die mir eine bessere Platzierung gekostet haben. Fehler, an denen ich auch teilweise lange im Nachhinein innerlich zu kämpfen hatte. Wie wir jedoch alle wissen, sind Fehler da, um begangen zu werden. Diese sind manchmal wichtig, um sich weiterzuentwickeln, und sie möglichst nicht mehr zu machen.
Was ich auch sehr stark und vor allem im Laufe der letzten Bewerbswochen gemerkt habe, war die Schwierigkeit mental oben zu bleiben. Vorwiegend ist es mir aufgefallen, dass ich während Bewerben immer mehr Überwindung brauchte, um mich selbst zu pushen und über meine körperlichen Grenzen hinauszugehen. Im Hindernislaufsport geht es für mich sehr viel um das Ausreizen körperlicher Grenzen. Wer mich kennt, weiß, dass ich versuche, jedes Rennen als einzelnes zu betrachten und bei jedem mein Maximum zu geben, auch wenn mehrere an einem Wochenende anstehen. Gerade in so einer intensiven Bewerbsphase ist das Mentale umso wichtiger. Für mich ist stets ein wichtiger Spruch „Kopf über Körper“. Wenn der Körper aufgeben will, muss der Kopf stark sein. Und zu was der Körper eigentlich im Stande ist, ist unglaublich.
Mentally struggling: Wie bereits erwähnt habe ich vor allem gegen Ende gemerkt, wie ich mental zu kämpfen habe. Ich fühlte mich nach jedem Rennen ausgelaugt. Ich durfte weiterhin große Erfolge feiern, fühlte mich gleichzeitig innerlich leer, gedankenlos und müde. Es wurde immer schwieriger zwischen den Bewerben die Erholungsphase und kurze Trainingsphase zu vollbringen. Mein Körper und meine Gelenke schrien nach einer Pause. Trotzdem sind es immer wieder die Bewerbe und Ergebnisse, die einen Antreiben und die Motivation und den Willen hochhalten. Nach dem Trifecta-Wochenende in Madrid Anfang Oktober war für mich das große Ziel die Weltmeisterschaft in Abu Dhabi. Acht Wochen lagen dazwischen. Nach dem Madrid Wochenende kam ich sehr ausgelaugt und müde nach Hause, somit war es für mich klar, dass ich bis zur WM keine weiteren Bewerbe Laufen werde, um mich etwas zu erholen und danach voll darauf konzentrieren zu können.
Verletzungen: Außer den üblichen Blessuren in diesem Sport wie zum Beispiel Hämatome, Entzündungen, muskuläre Verletzungen, Schürf- Schnittwunden oder Überlastungen hatte ich in dieser Saison keine wirklich nennenswerten Verletzungen. Schmerzen habe ich oft, in nahezu jedem Training, in jedem Bewerb und auch dazwischen. Diese beruhen allerdings auf älteren Diagnosen und Gelenksproblemen, mit denen ich gut umgehen kann. Diese limitieren mich teilweise im Training, da ich immer stark auf die Dosierung achten muss. Aufgrund des langen Bestehens kann ich jedoch gut mit diesen umgehen und weiß wie ich mein Training optimal dosieren kann.
Für meine Trainings Trail Läufe habe ich vorwiegend den Asics® Trabuco MAX bzw. den Asics® Trabuco 9, auf Asphalt den Asics® Glideride 2 bzw. den Asics® Hyperspeed und im Fitnessstudio beim Krafttraining bzw. am Laufband den Asics® Gel DS Trainer, verwendet.
Nächste Etappe: Weltmeisterschaft in Abu Dhabi! Ich freue mich schon, euch davon berichten zu können!
Mit sportlichen Grüßen, Andi 🙂
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