Im Gespräch mit Andreas Baumhackl.

Interview von Reingard Christenson.

STEIRISCHER SPARTANER

Kampf um Olympia – Extraportion Motivation

Adern pulsieren. Die Adrenalin getränkte Spannung am Start elektrisiert.

AROO! AROO! AROO!

Vollblut-Athlet Andreas Baumhackl kämpft sich nicht nur durch eine Großzahl der Extrem-Hindernisläufe der ‚Spartan Races‘, sondern möchte sich nach seiner Bronzemedaille bei der WM im Dezember 2021 in Dubai nun auch für das Erreichen eines anderen großen Zieles einsetzen – SPARTAN olympisch zu machen. 

Eigentlich unerklärlich, wie diese Sportart mit Laufkonkurrenz, Speerwurf, Hindernisbezwingung, Gewichtschleppen, um nur Teile der immensen Herausforderungen zu nennen, nicht automatisch die olympische Challenge schlechthin ist. Dieser und anderen Fragen stellt sich der ‚Styrian Spartan‘ und hofft auf Unterstützung, die Urform der Olympischen Spiele aufleben zu lassen.


„Andreas – eine Frage vorweg: Du hast die Bronzemedaille bei den Weltmeisterschaften im Dezember ‘21 in Deiner Altersgruppe geholt. Hat sich das schon manifestiert? Dieser immense Erfolg?“

Wenn ich an den Moment denke, löst er nach wie vor enorm viele Emotionen aus. Glücksgefühle, Genugtuung, Bestätigung und ja, auch Adrenalin. Ich habe so lange an mir gearbeitet, so viele Stunden trainiert, viele Wettkämpfe bestritten und am Ende war die WM mein großer Abschluss eines großartiges Wettkampfjahres.

„Wie bist Du zu Spartan gekommen? Der Grazathlon scheint im Vergleich ja ein Aufwärmprogramm für Dich zu sein!“

Von Kindheit an habe an zahlreichen Laufwettbewerben in Österreich teilgenommen. Mit 13 Jahren hörte ich auf zu laufen, und ab 14 entdeckte ich meine Leidenschaft für Krafttraining. Begleitend machte ich 2 Jahre Kampfkunst und spielte später auch Hobbyfußball. Das Laufen gefiel mir immer nur als Wettkampf. Heute ist es Teil der Vorbereitung für Spartan Events. Mein erstes Spartan Race habe ich 2018 bestritten. Für mich ist es die perfekte Kombination aus Kraft und Ausdauer.

Ja, der Grazathlon würde ich, abgesehen von der ersten Heat, wo es um Tempo geht, als reines FUN-Event sehen. Es ist eben alles relativ (lacht).

„Du hast ja bereits einige Spartan Races gewonnen. Es gibt da verschiedenste Ausgangspositionen. Da geht es nach Altersgruppen, Eventdistanzen, Schwierigkeitsgrade etc. Kannst Du da detailliertere Infos geben? Und besonders – was sind die Qualifikationskriterien?“ 

Diese Frage ist weder einfach noch kurz zu beantworten, da es einige Kategorien gibt, verschiedenste Schwierigkeitslevel in Länge der Strecke, Menge der Hindernisse, Altersgruppen, Location bedingte Höhenmeter- und Bodenbeschaffenheit. Da ich da auf meine Website auf FACTS verweisen. Eines kann ich aber sagen – es ist für jeden, der mitmachen will, etwas dabei und es fordert definitiv gute und gezielte körperliche und mentale Vorbereitung, sonst endet es in Frustration – außer es ist rein der Spaß am Mitmachen das Ausschlaggebende für die Teilnahme.

„Wie sieht es mit den Kosten aus? Gibt es Anmeldegebühren, Teilnahmegebühren? Du reist auch viel zu diversen Eventorten, wie man Deinem IG-Account entnehmen kann. Sind diese Reisen alle ‚out of own pocket‘ oder gibt es Sponsoren?“

Die Kosten für die Rennen sind je nach Austragungsort verschieden. Hauptkosten sind Startgebühren, Reise und Nächtigung. Diese habe ich 2021 Großteils selbst getragen. An manchen Locations erhält man nach einer TOP 3 Platzierung eine gratis Teilnahme. Es herrscht da ein West-Ost-Gefälle. Insgesamt ist es ohne Sponsor aber kein günstiger Sport.

„Beruflich bist Du Physiotherapeut MSc. und Clinical Researcher, privat Asics Frontrunner und sehr erfolgreicher OCR-Athlet. Wie geht sich das alles zeitlich aus?“

Ich sage immer – und niemand hört diesen Satz gerne von mir (lacht) – der Tag hat 24 Stunden. Ich arbeite im Schnitt ca. 45-50 Stunden in der Woche mit Dienstwegen. Der Sport ist meine Leidenschaft. Meine Hauptzeit dafür ist täglich von 06:00 – 07:30 vor der Arbeit. Längere Läufe oder doppelte Einheiten plane ich nach der Arbeit oder wochenends ein. So bleibt mir auch nachmittags nach der Arbeit etwas Zeit für andere Dinge. Ich laufe oft zu und von der Arbeit, was mir Zeit spart und gleichzeitig Training bringt. Zeitmanagement ist eine meiner großen Stärken.

 „Hast Du einen rigiden Trainingsplan, von dem Du nicht abweichst, oder lässt Vorbereitung auf lange Sicht auch Flexibilität zu?“

Das ist sehr abhängig in welcher Phase der Saison ich mich befinde. Meine Off-Season im Winter und meine Pre-Season vor dem ersten Wettbewerb im Jahr sind immer strukturiert und sehr nach Plan. In der Saison ist es sehr von meinem Körper abhängig. Da arbeite ich an erkannten Schwächen und dosiere ganz spezifisch. Die Anforderungen des nächsten anstehenden Rennens sind immer bestimmend für meine Trainingswochen davor. Da entscheide ich das Workout grob nach den Fragen: Wie ist das Gelände vor Ort und wird es viele Höhenmeter geben.

Wieviel Zeit investierst Du in Dein Training – normale Fitness und gezielte Kampfvorbereitung?

Sehr sehr viel Zeit …. und gefühlsmäßig noch immer zu wenig. Mein normales Training in der Woche besteht aktuell aus 4-5x Krafttraining und 5-6x Laufen + jeden Tag Mobility.

„Hast Du immer dieselben Trainingsorte – oder variierst Du? Studio, außen, zu Hause?“

Kraft mache ich meistens im Fitnessstudio bzw. wenn es wärmer wird auch Outdoor an Trainingsgerüsten. Lockdown bedingt habe ich 2020/21 oft auch Zuhause oder im Therapieturnsaal in der Arbeit trainiert. 

Beim Laufen versuche ich viel zu variieren und suche mir Strecken mit unterschiedlichen Bodenverhältnissen und vielen Höhenmetern – was in Graz gar nicht so leicht ist.

„Wenn Dich heute ein – sagen wir 10 Jahre jüngere(r) – Athlet(in) um Tipps bittet, welche drei ABSOLUTE MUST DO – Hinweise würdest Du geben, rückblickend auf Deine Erfahrung?“

Auf jeden Fall den Sport fokussieren, der einem am meisten Spaß macht. Ohne Freude und Hingabe bringt es nicht viel. 

Immer an den Schwächen arbeiten und diese trainieren, auch wenn es mühsam ist. Nur das hat Potential für wahren Erfolg.

Das Wichtigste ist immer das persönliche Ziel und der Glaube daran, es auch erreichen zu können. 

„Input und Reward. Viel Arbeit und Einsatz über das ganze Jahr. Was war, neben dem 3. Platz bei der WM 2021 Dein persönlich größter Erfolg und Belohnung? Ich weiß, Du hast den Erzberg Dirtrun erfolgreich beendet. Was war härter?“

Mein härtestes Rennen bis jetzt war sicher die WM in Abu Dhabi. Abgesehen davon war mein größter Erfolg die Saison als Gesamtes. Ich bin 2021 mit dem Ziel eine Goldmedaille in der Age Group zu holen gestartet und hatte am Ende 10x Gold, 4x Silber und 1xBronze sowie einen knappen 4ten Platz. Ich hätte mir das zu Beginn nie gedacht. Ich konnte auch die CEU (Central Europe) Serie mit Gold abschließen mit der maximal erreichbaren Punkteanzahl von 3000. 

Der Erzberg Dirtrun 2020 mit 45 km und ca. 110 Hindernissen bei wenig Graden über 0° war auch sehr hart.

Ein besonderes Highlight für mich war mit 21 Jahren mein erster Marathon, den ich ohne Vorbereitung gelaufen bin. Danach konnte ich allerdings über eine Woche kaum Stiegen steigen (lacht).

„Es gibt sicher Momente, wo Du nicht ganz zufrieden mit Dir, Deiner Leistung oder äußeren Umständen bist (obwohl man sich das kaum vorstellen kann, bei Deinem Medaillen-Rekord). Wie gehst Du mit persönlichen Mankos um? Charakterstärke und Tugend sind ja Hauptkriterien für einen Spartaner. Verlierst Du auch mal die Fassung?“

Es gibt einige Situationen, mit denen ich unzufrieden war. Misslungene Hindernisse aufgrund dummer Eigenfehler, die mich den Sieg kosteten. In Madrid habe ich meine Wettbewerbsschuhe im Hotel vergessen (schüttelt den Kopf). Um tatsächlich die Fassung zu verlieren, muss aber einiges passieren – innerlich koche ich jedoch sehr oft und könnte mich selbst verfluchen. Natürlich suche ich immer Wege, Fehler nicht mehr zu machen, aber es sind auch Szenarien dabei, die Monate her sind, wo ich mich jetzt noch ärgere. Aus Fehlern lernt man aber, in Lösungen zu denken. 

„Wie gehst Du Deinen eigenen „room for improvement“ an? Sprich, Du merkst während oder auch nach einem Rennen, dass irgendeine Aufgabe körperlich nicht so läuft, wie Du es Dir vorgestellt hast. Wie setzt Du es um, um in der Zukunft besser/stärker/schneller zu werden? Gibt es genaue Analysen oder trainierst Du einfach mehr? … was für mich fast unvorstellbar klingt.

Es geht oft gar nicht darum, mehr zu trainieren. Ich reflektiere viel nach Bewerben, passe dann mein Training an und lege es Schwächen orientierter aus. Je öfter man ein Hindernis überwindet, desto sicherer wird man – auch mental im und für den Wettkampf.

„Von Bildern und Berichten sieht man, dass es ja praktisch keine Altersgrenze in der Spartan-Competition gibt. Hast Du Dir selbst ein Ziel gesetzt z.B. eine Altersgrenze oder einen bestimmten zu erreichbaren Titel, wie lange Du diesen Sport auf so hohem Niveau betreiben willst?“ 

Es ist Irre, wenn man die 70+ OCR Läufer*innen sieht. Hut ab. Ich habe jede Saison meine Ziele, auf die ich hinarbeite. Es ist ein körperlich sehr fordernder Sport. Gute Frage, wie lange man diesen ausüben kann (überlegt). Ich habe da (noch) keine Zahl im Kopf. Aktuell zählt für mich nur, voll zu attackieren und zu schauen, wie weit die Reise an die Spitze geht.

„Was ist Dein größtes Ziel in dieser Disziplin?“

WELTMEISTER in Elite! (lacht)

„Großes Thema Ernährung. Was ISST Andreas Baumhackl? Gibt es auch die eine oder andere ‚Sünde‘ im Ernährungsplan? – Bitte um ehrliche Antwort (LOL)!“

Meine Ernährung ist das ganze Jahr über sehr bewusst und spezifisch auf meine Belastungen ausgelegt. Ich habe auch ständig ungefähre Kalorienrechnungen im Kopf. Ich muss zugeben, dass ich gerne öfter sündigen würde, weil ich ein absoluter Fan von allem Süßen bin. Würde ich aber so essen, wie ich wollte, könnte ich meinen Sport sicherlich nicht ausüben. Zum Glück gibt es Trainingstage, wo ich schon einmal 4000-5000 kcal verbrenne, da erlaube ich mir dann die eine oder andere Sünde. Ich genieße die Off-Season und Urlaube in dieser Zeit, wo ich nicht so sehr darauf achten muss.

„Unsere Leser wollen aber genauer wissen, was Du so isst! Ich muss da nachhaken!“

Ich ernähre mich eigentlich sehr umfangreich. Fisch, Fleisch, viele Kohlehydrate viel Gemüse, Obst. Mein Frühstück ist oft irgendein frisches Gepäck oder z.B. ein Porridge mit einem veganen Eiweißshake. Zu Mittag in der Arbeit esse ich oft einen Salat mit verschiedenen Zutaten und achte dabei darauf, dass auch genug Eiweiß und Kohlehydrate dabei sind. Abends ist meine Hauptessenszeit wenn alles erledigt ist. Ich weiß, dass das nicht optimal ist – dass lasse ich mir aber nicht nehmen (lacht). Vor und nach Rennen ist die Ernährung dann etwas anders und spezifischer getimt. 

„Hast Du Sorge, dass Du im Alter draufkommst, dass Du Deinem Körper in den jungen Jahren zu viel zugemutet hast? Was tust Du im Kampf gegen Abnutzungserscheinungen?“

 Ja, definitiv. Ich habe oft Gedanken wie es mit 50, 60, 70 ausschaut. Ich bin zwar aktuell in meiner besten Form. Trotzdem wäre ich körperlich gerne bei 25 Jahren stehen geblieben, weil es nicht leichter wird, das Level zu halten oder gar, sich zu verbessern. Ich versuche bestmöglich dagegen zusteuern, mir bewusst Zeit für Regeneration zu nehmen, auf meine Gelenke zu achten, die Ausrüstung zu optimieren und meine Belastung passend zu dosieren aber bei Bewerben verausgabe ich mich jedes Mal trotzdem komplett (lacht).

„Sport und Verletzung sind für viele im Hochleistungssport fast Synonyme. Wie modifizierst Du Dein Training oder gar Wettkampf, wenn sich Verletzungen einschleichen?“

Als OCR-Athlet könnte man darüber ein Buch schreiben. Kleinere Verletzungen passieren häufig. Mir ist noch nie etwas Grobes passiert. Für mich sind es eher meine langjährig bestehenden strukturellen Probleme, an die ich mich immer anpassen und mein Training danach ausrichten muss. Im Wettkampf ist das ein bisschen anders. Schmerzen und Verletzungen kann ich ganz gut mental und mit der Hilfe von Adrenalin überdecken.

Hast Du schon einmal darüber nachgedacht nach Deiner aktiven Laufbahn, Trainer in dieser Sportart zu werden?“

Ich habe schon öfter daran gedacht. Jedoch liegt das Ende meiner aktiven Laufbahn – in welcher Sportart auch immer – (hoffentlich) noch einige Jahrzehnte entfernt.

„Ich habe ein wenig recherchiert und bin auf einen Bericht gestoßen, dass Spartan-Race-Gründer Joe De Sena sehr aktiv daran arbeitet, diese Sportart olympisch zu machen. Es gibt aber offensichtlich immense internationale Auflagen, um dies zu erreichen. Weißt Du hierzu mehr?“

Das wäre natürlich super, und ich denke dieser Schritt muss passieren. Nicht nur für die aktiven Athlet*innen, sondern auch für das Publikum. Dafür sind vor allem auf struktureller Ebene einige Dinge nötig. Zuerst muss das Internationale Olympische Komitee (IOC) die Sportart anerkennen. Dafür braucht es einen Non-Profit-Weltverband und alle IOC Kriterien mit Anti-Doping usw. müssen erfüllt sein.

Kein Problem ist, dass die Sportart international verbreitet sein muss. Männer müssen in 75 Ländern auf vier Kontinenten und Frauen in 40 Ländern auf drei Kontinenten den Sport betreiben. Allerdings müssen deren nationale Verbände von den nationalen Olympischen Verbänden auch anerkannt sein. Hier ist es vor allem wichtig, dass die einzelnen OCR-Betreiber zusammenarbeiten und eine übergeordnete Struktur aufstellen. 

„Kannst Du Dir erklären, wie die Spartan Races, die ja am ehesten den antiken Sportkämpfen Athens ähneln, nicht olympisch sind? Kann es damit zusammenhängen, dass es keine ‚traditionell‘ vorgegebenen Laufstrecken gibt, das Terrain immer anders ist als z.B. beim 100m-Lauf oder vorgegebene Schwierigkeitsgrade beim Ringturnen?“

Man müsste wahrscheinlich eine genormte Olympia OCR Strecke definieren und diese alle 4 Jahre gleich aufstellen. Um Weltrekorde messbarer zu machen. Oder, was ich persönlich bevorzugen würde, man erhält den individuellen Faktor und macht alle 4 Jahre zwar eine genormte Distanz aber variierende Höhenmeter, Hindernislängen und Abfolgen wie es auch unter dem Jahr ist. Somit gäbe es zwar keine vergleichbaren Weltrekorde, das Race an sich wäre aber um einiges spannender. Wäre das nicht bei weitem besser als alle 4 Jahre genau dasselbe zu sehen und nur im Ziel auf variierende Sekunden zu schauen?

„Da muss ich nachfragen – um Weltrekorde kann es doch nicht gehen, oder? Nehmen wir die alpinen Bewerbe. Hier sind die Strecken und Gelände auch immer verschieden, die Beschaffenheit des Schnees auch anders und Weltrekorde dürften doch hier keine Rolle spielen.“

Das ist ein sehr guter Einwand der definitiv eine Rolle spielen sollte. Ich hoffe, dass es auch so bei Olympia umgesetzt wird und nicht darauf beharrt wird – weil es ein Laufbewerb ist – alles zu normen.

“Deine persönliche Meinung – Was wäre der beste Zugang – mit Deiner Insight-Information –, um Spartan Races olympisch zu machen?”

Ich denke, der wichtigste Beitrag als Läufer/Läuferin ist die Präsenz. Je größer das Interesse am Sport weltweit ist, und je mehr Menschen teilnehmen, desto größer wird auch das mediale Interesse steigen und somit die Chance auf eine olympische Teilnahme. 

„Hobbies? Außer Reisen und Sport – was macht Andreas Baumhackl in seiner Freizeit? Du lebst mit Deiner Verlobten in Graz, bist eng mit Deiner Familie verbunden, engagierst Dich zum Teil für Charity-Events. Wofür bleibt noch Zeit?

Genau. Fast alle wichtigen Dinge hast du damit genannt. Unser Hund Emma ist ein sehr wichtiger Bestandteil. Ein weiterer wesentlicher Punkt für mich ist der Kontakt zu meinen Freunden. Hier versuche ich soviel Zeit, wie nur irgendwie möglich frei zu halten. Da ich aber ein Fan von ausgleichenden Sportarten bin, kann ich zumindest ein paar vereinzelt beim Schwimmen, Fußball, Tennis, oder Snowboarden treffen. Sonst lese/höre ich sehr gerne Fachbücher. Zeitbedingt hat sich das Lesen in Hören gewandelt, was sich mit Fahrtzeiten verbinden lässt und bei lockerem Sport.

„Macht man eigentlich ‚Freunde‘ auf der Tour? Oder versucht man eher die Konkurrenz und den Kampfgeist für sich sprechen zu lassen?“

Vor allem 2021 habe ich sehr viele Bekanntschaften und auch ein paar gute Freundschaften geschlossen. Es gab einige gemeinsame Abendessen an Tagen der Wettbewerbe. In der Früh vor den Läufen ist das bei mir etwas anders, da brauche ich Zeit für mich, um mich vorzubereiten und fokussieren zu können. Dadurch, dass man auch immer wieder die gleichen Läufer*innen trifft, kommt man natürlich öfter ins Gespräch. Besonders bereichernd finde ich es auch, mich mit Teilnehmer*innen aus unterschiedlichen Nationen auszutauschen.

„Vorbilder – hast Du Idole, in dieser oder auch in anderen Sportarten, die Dich immer wieder neu anspornen, immer Dein Bestes zu geben?“

Es gibt einige Sportler, die ich sehr bewundere aufgrund ihrer unglaublichen Leistungen. Einer davon ist für mich Tom Brady. Seine sportlichen Erfolge sprechen für sich – was ihn für mich auch sehr besonders macht, ist die Fähigkeit neue Fans in eine Sportart zu holen, die sie zuvor kaum kannten. Durch ihn habe ich erst begonnen, NFL zu schauen. Er ist für mich ein Aushängeschild dieser Sportart. 

Ein weiterer, der immer wieder zeigt, wozu ein Körper im Stande ist, ist „Iron Cowboy“ James Lawrence, der unfassbare Rekorde aufstellt. 2015 schaffte er 50 ‚Ironmans‘ innerhalb von 50 Tagen in 50 verschiedenen Staaten. Das heißt: 3,86 km Schwimmen, 180,5 km Radfahren und die Marathonlänge 42,2 km laufen. 

In meiner Sportart versuche ich mich nicht auf die Top-Athlet*innen, sondern auf mich zu fokussieren. Mir ist es wichtig, dass ICH jedes Mal mein Bestes gebe. Ich muss auch immer an einen Satz denken, der mir dabei sehr hilft:

„Losers focus on winners while winners focus on winning“.

“Kein einziges österreichisches Idol?“ (Anmerkung: z.B. Marcel Hirscher)

Natürlich gibt es auch einige österreichische Sportler*innen deren Leistung ich sehr schätze und die immer eine Inspiration waren. Z.B. Hermann Maier, Marcel Hirscher oder Christoph Strasser, aber auch Anna Gasser ist ein Idol.

„Du wurdest gerade in das ‚National-Spartan-Austria-Team‘ aufgenommen. Das war sicher ein immenser Schritt und ein großes Ziel. Was sind Deine nächsten Ziele? Wo kann man mehr über Dich erfahren?“

Die Aufnahme ins Nationalteam hat mich extrem gefreut. Ich bin jetzt seit etwas mehr als 3 Jahren in diesem Sport und habe schon einiges erreicht. Heuer wird meine erste Saison, in der ich in der Elite Kategorie starte. Das wird wieder ein anderes Level. Mein Ziel ist es für die erste Saison einen TOP 3 Platz zu erreichen und mich im Top-Feld zu etablieren. 

Am meisten Informationen und Fotos über mich gibt es auf Instagram, auf meiner Website, wo auch regelmäßig Blogs erscheinen, auf Facebook und auf meiner ‚Asics-Frontrunner‘ Seite.

„Wird sich mit der ‚Team-Membership‘ die eine oder andere Tür öffnen für die Chance auf Sponsoren?“

Das hoffe ich sehr. Mit guten Resultaten in verschiedenen Ländern und meinem Willen, immer mein Bestes zu geben, hoffe ich, dass ich das Potenzial für Sponsoring wachrufen kann. Es ist sehr schwierig als individueller Sportler, in einer medial (noch) nicht sehr präsenten Sportart, Sponsoren zu finden. 

„Zum Abschluss – Dein Lieblingszitat! Etwas, das Dich immer begleitet und Du einmal an Newcomer oder vielleicht an Deine Kinder weitergeben willst.“

Excuses don’t get results – never give up and keep pushing! Den Glauben an sich selbst und an seine Ziele nie verlieren.

Lieber Andreas – Danke für dieses aufschlussreiche, informative und gute Gespräch und viel Erfolg für das Erreichen Deiner weiteren Ziele! Hoffentlich werden wir bald von neuen Erfolgen hören und lesen!

Ich danke Dir – es war echt spannend meine Laufbahn so aufzuarbeiten. Danke!


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